Saisonstart 2002
Durch den Odenwald nach Worms

09. März 2002




Der erste Teil der Tour endete bei der Schmucker Brauerei in Obermossau. Dort hatten wir unser Mittagessen.


Obwohl wir zum Saisonauftakt immerhin 19 Personen waren (17 Bikes) klappte es mit dem Essen ausgesprochen gut und schnell.


Der Service war schnell, das Essen gut und nach weniger als 2 Std. waren wir wieder auf dem Moped. Das ist ein guter Wert für eine so große Gruppe


Der Dom in Worms.


Eher schlicht von aussen! Gotisch - oder?


Einige Tage nach der Veröffentlichung dieser Seite bekam ich eine Mail, die wie ich meine ein Ersatz für unseren verhinderten doppelten Beistand sein könnte - schließlich ist Udo ja Architekt - und die ich Euch darum nicht vorenthalten möchte:

Hallo Andreas,

der Wormser Dom St. Peter, neben Speyer und Mainz, ist der kleinste der 3 Kaiserdome am Oberrhein im damaligen deutschen Kernreich. Der Ort Worms ist eine Gründung um 500 von burgundischen Mönchen.

(Nix neues:) mit Mittelalter wird der Zeitraum vom 10. bis 15. Jhd. bezeichnet. In der Baugeschichte gab es davor die frühchristliche Zeit (Rom und Byzanz) danach kommt schon die Neuzeit (Renaissance, ...). Diese Zeit unterteilt sich wiederum in Romanik (Früh- , Hoch- und Spätromanik) und Gotik (Früh- und Hochgotik). Damit es nicht zu einfach ist, gibt es noch Übergangszeiten dazwischen, die Bauwerke können nicht einfach nach Jahreszahlen eingeordnet werden, weil in bestimmten Regionen und Ländern bestimmte Stiele eher hervor traten, dort erfunden wurden, weitergetragen wurden und wo anders zur vollen Blühte heranreiften (ist heute noch genauso - Thema Mode: wenn uns Andreas den neuesten Trend "rosa Cross Stiefel" zeigt, wird es bestimmt nächstes Jahr Herbst, bis der letzte (ich) es kapiert hat ...äh!?).

Ja, wie gesagt 3 Kaiserdome am Oberrhein: unter dem salischen Kaiser entstaden im 11. Jhd., der Hochromanik die Dome zu Speyer und Mainz. Der staufischen Kaiser ließ im 12. Jhd., der Spätromanik den Dom zu Worms erbauen. Frag' mich bitte nichts genaueres politisches, ich beschränke mich auf die Baugeschichte.

Um 1000 herum gab es schon einen Vorläuferbau, der wurde aber zersört. Im 12. Jhd. wurde der Wiederaufbau begonnen. Der Grundriß beschreibt ein Kreuz (was sonst bei den Christen?), das Langhaus besteht aus drei Schiffen. Am westlichen und östlichen Ende stehen seitlich angegliedert je zwei Türme. Die Vierung (der Raum, der durch die "Kreuzung" entsteht) und das Westwerk (der westliche Abschluß) sind mit Steinhelmen gekrönt. Diese Dachform ist ein "Mitbringsel" der Kreuzfahrer aus dem Orient (Anlehnung an Kuppeln der dortigen Gotteshäuser). Vor dem Westwerk steht noch eine Westapsis, ist später zu Beginn des 13. Jhd. dazu gekommen. Offene Blendarkade umkreisen die Türme. Die Dächer darüber sind ebenfalls aus Stein und alle Turm-/ Dächer sind vergleichsweis steil, die ersten gotischen Einflüsse (in dieser Zeit baut man in Frankreich schon gotisch). Der Eingang erfolgt seitlich, durch eins der Seitenschiffe.

Die Fassadengestaltung außen ist sehr flach, die Rundbogenfenster und Bänder (auf den Wänden befindliche Bögen geben ein rhytmisches Gepräge) sind nicht in der Tiefe gestaffelt. Das Fenster in der Westapsis nennt sich noch Rundfenster (danach entsteht das Radfenster und erst das Rosenfenster oder die "Rosette" darf sich von und zu Hochgotik nennen).

Im Inneren stützen massive Pfeiler das Mittelschiff. Die darüber aufragende Wand ist noch stark geschlossen, wenig in der Tiefe gestaffelt, Licht fällt oberhalb der Seitenschiffe herein. (In der Gotik wird diese Zweiteiligkeit der Wand, unten Pfeiler, oben Wandfläche mit Fenstern total in "leichte", hohe Streben, die in das Rippengewölbe übergehen und in riesen Fensterflächen aufgelöst. - Erst dann wurde Glas/ -herstellung "Allgemeingut" und erschwinglich) Der Raum wird nach oben schon mit Kreuzrippengewölben abgeschlossen (anstatt einer flachen Balkendecke).

Zum Dom gehörte ehemals noch eine Residenz, in der die Kaiser und Könige Hof hielten. Um 1600 wurde das aber alles zerstört, auf der südwestlichen Seite ist etwas von diesen Resten beschrieben.

Im Inneren gibt es barocke Ausschmückungen, Altäre und Heiligenbilder kamen später dazu. - Zu guter Letzt kam mir es so vor, als wäre da nochmal einiges, wahrscheinlich nach dem 2. Weltkrieg wiederaufgebaut worden, die Wandflächen im Inneren waren mir zu glatt und sauber ...?

So, da hast Du meine Besserwisserei. Ich hoffe das hier war nicht zu lehrmeisterlich; ich wollte auch mal 'was halbwegs sinnvolles schreiben, nicht immer nur meine Quatsch mails.

Hoffe Euch geht's gut, Klaus ist "wieder auf'm Damm" ... Grüße von Udo.


Jetzt sind wir schon mal hier dann wollen wir auch rein. Leider war unser doppelter geistiger Beistand verhindert, sodass wir ohne Führung staunen mußten.

Dass das mal nicht einreißen tut, Jungs!!


Im Gegensatz zu aussen ist es innen teilweise recht üppig.




Jetzt gaaanz schnell zum Kaffee ...



Thomas

und Andi
Thomas bewirbt sich gerade an der Filmhochschule in München. Für seine Bewerbung muß er das Konzept für eine 45-Min. Dokumentation erstellten. Als Thema hat er sich einem Motorradclub ausgesucht. Über einen Freund kam er an uns - nett oder? Er war jedenfalls heute trotz einer heftigen Erkältung mit seiner Videokamera dabei und hat insgesamt fast eine Stunde Material aufgenommen. Wenn er mit der Bewerbung fertig ist, wird er für uns daraus einen kleinen Clip zusammenschneiden. Wir sind gespannt.


Leider nahm die eine Gruppe erst den Kaffe, wogegen wir erst den Dom nahmen. Egal, das nächste mal wird's besser koordiniert.