Erste Hilfe bei einem verletzten Motorradfahrer!

Am 17.02.2007 hatten wir eine Erste Hilfe Auffrischung im DRK-Ortsverband Gelnhausen-Roth. Nachstehend habe ich mal das niedergeschrieben, was mir von der Veranstaltung so im Kopf hängen blieb. Der Text ist also ohne Gewähr auf Korrektheit und Vollständigkeit! Ich hoffe jedoch, dass falls mich mal jemand am Straßenrand finden sollte, er sich zumindest so ähnlich verhält, anstatt vor Angst und Panik zu erstarren.


{short description of image} Unfallstelle absichern:
  • Andere Verkehrsteilnehmer auf die Situation aufmerksam machen!
  • Unfallstelle absichern, Warndreieck aufstellen!
  • Zusätzlicher Gefahren abwenden (z.B. Feuer)!
  • Verletzten aus dem Gefahrenbereich retten!

{short description of image} Notruf absetzen:
Verschaffe Dir einen kurzen Überblick über die Situation. Setze dann einen Notruf ab, oder bitte einen anderen Verkehrsteilnehmer dies für dich zu erledigen. Beauftrage umstehende Personen mit den erfoderlichen Maßnahmen!
  • Wo ist der Unfallort, möglichst genaue Beschreibung!
  • Was ist passiert (z.B. Verkehrsunfall) besondere Gefahren erwähnen!
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Welcher Art und Schwere sind die Verletzungen!
  • Warten auf Rückfragen der Notrufzentrale!

{short description of image} Erste Hilfe leisten:
{short description of image} Die Person ansprechen:
Spreche den Verletzten von vorne laut an und schüttele Ihn sanft an den Schultern. Vermeide unnötige Bewegungen des Kopfes.
Ist der Verletzte ansprechbar, so muss man ihn beruhigen und nach seinem Befinden befragen. Den Verletzten in eine Position bringen die ihm angenehm ist und ihn fortwährend betreuen und mit ihm gemeinsam auf das Eintreffen des Rettungswagens warten.

{short description of image} Helm abnehmen:
Ist ein Zweiradfahrer/Sozius schwer verletzt und/oder bewusstlos, können lebensrettende Sofortmaßnahmen nur nach Abnahme des Schutzhelmes erfolgversprechend durchgeführt werden.
Die hier empfohlene Verfahrensweise soll sicherstellen, dass eine Verschlimmerung einer evtl. Halswirbelverletzung weitgehend ausgeschlossen werden kann.

  • Helfer 1 kniet am besten vor dem Kopf mit den Knien links und rechts neben des Verletzten. Er fasst mit beiden Händen den Helm und Unterkiefer des Motorradfahrers seitlich von oben, fixiert so den Kopf mit Helm und streckt den Hals.
  • Helfer 2 öffnet das Visier ohne die Lage des Kopfes zu verändern und spricht den Verletzten nochmals an. Erfolgt keine Reaktion, ist von einer Bewusstlosigkeit auszugehen. Entferne ggf. die Brille und befreie den Mundbereich von Kinnschal oder Kopfhaube. Anschließend löse den Kinnriemen und greife seitlich mit beiden Händen in den Helm. Die Daumen vor den Ohren, die anderen Finger sollen hinter den Ohren anliegen. Damit ist die Streckung des Halses und eine Stütze des Kopfes gewährleistet.
  • Helfer 1 greift an beiden Seiten in den Helm und zieht diesen auseinander um ihn leichter vom Kopf abziehen zu können. Der Helm muss etwas nach hinten gekippt und über die Nase angehoben werden ohne hierbei die Halswirbelsäule zu bewegen und die Lage des Kopfes zu verändern.
  • Helfer 2 hält die Streckung des Halses weiterhin aufrecht, bis der Helm vollständig abgenommen wurde, danach den Kopf vorsichtig mit leichter rückwärtiger Beugung und Streckung des Halses ablegen.
  • Helfer 1 übernimmt jetzt die Streckung des Halses. Hierzu legt er seine Hände über die des zweiten Helfers.
  • Helfer 2 zieht vorsichtig seine Hände unter denen des Helfers 1 heraus, so dass dessen Hände fest über den Ohren anliegen. Dabei die Finger so spreizen, dass die Zeigerfinger unter die Kieferwinkel greifen und den Unterkiefer vorziehen. Die anderen Finger liegen am Hinterkopf.
  • Helfer 1 fixiert den Kopf.
  • Helfer 2 kontrolliert Atmung und Puls.



{short description of image} Puls prüfen:
Prüfe den Puls an der Halsschlagader, evtl. sollten beide Seiten überprüft werden, wenn auf einer Seite kein Puls spürbar ist. Zum Puls prüfen musst Du mit dem Finger links od. rechts seitlich unterhalb des Kehlkopfes eine kleine Kuhle finde, dort mit 3 Fingern den Puls ertasten. Diese Prüfung sollte nicht länger als zehn Sekunden dauern. Achte darauf, dass Du in der Aufregung nicht Deinen eigenen Puls in den Fingerspitzen fühlst!

{short description of image} Atmung prüfen:
Beuge dich mit einem Ohr über Nase und Mund des Verletzten und lege vorsichtig eine Hand auf seinen Bauch.

{short description of image} Stabile Seitenlage:
Ist Atmung und Puls vorhanden den Verletzten in stabile Seitenlage bringen und weiter beobachten. Dabei die Streckung des Halses aufrechterhalten. Beide Helfer folgen der Drehbewegung. Erst danach den Kopf vorsichtig ablegen, den Hals vorsichtig über-strecken und den Mund öffnen.

Ausgehend von der Rückenlage wird die stabile Seitenlage wie folgt erreicht:

  • Knie dich auf die Seite neben den Verletzen zu der Du ihn in Seitenlage drehen willst.
  • Lege den gegenüberliegenden Arm des Verletzten quer vor seine Brust und dort halten durch Griff an die gegenüberliegende Schulter.
  • Sein gegenüberliegendes Bein unter dem Knie anheben und den Fuß auf die Fußsohle stellen.
  • Das Knie des aufgestellten Beines und die gegenüberliegende Schulter zu dir ziehen und dadurch den Verletzten auf die Seite drehen.
  • Den Kopf in den Nacken legen und die Hand des Armes vor der Brust unter das Kinn schieben, um die Öffnung des Mundes zu gewährleisten.




{short description of image} Atemstillstand:
  • Befreie die Atemwege und beatme den Notfallpatienten 2 mal, z.B. Mund zu Nase.
  • Überstrecke zur Beatmung den Hals und verschließe den Mund durch hochschieben des Unterkiefers.
  • Stelle einen luftdichten Abschluss zwischen Lippen und Nase her und blase durch die Nase deine Atemluft in seine Lungen.
  • Der Brustkorb muss sich sichtbar heben.
  • Jede Beatmung sollte nicht länger als 1 bis 1,5 Sekunden dauern, d.h. nicht schneller als Du normal ausatmest.

{short description of image} Atmung und Pulse nicht vorhanden:
Für eine Herzdruckmassage muss der Notfallpatient in der Rückenlage auf hartem flachen Untergrund liegen.
  • Entferne die Kleidung am Brustkorb.
  • Seitlich in Höhe des Brustkorbes an den Notfallpatienten gekniet, muss der Hals überstreckt werden.
  • Nun fahre mit der Hand die fußseitig ist am Rippenbogen entlang zu der Stelle wo die Rippen an das Brustbein stoßen.
  • Hast Du die Stelle mit deinem Mittelfinger gefunden, so lege deinen Zeigefinger daneben auf das Brustbein.
  • Jetzt lege den Ballen der anderen Hand unmittelbar kopfaufwärts auf das Brustbein neben deine Finger.
  • Den Ballen der zweiten Hand auf den Handrücken der Hand die bereits auf dem Brustkorb liegt.
  • Drücke dann gleichmäßig, nicht zu schnell, 30 mal das Brustbein senkrecht nach unten.
  • Drücke mit einem Tempo von 100 mal pro Minute, die Drucktiefe kann 4 - 5 cm betragen.




30 x drücken - 2 x beatmen!



Vielen Dank an das Team vom DRK-Ortsverband Gelnhausen-Roth:

Dr. Ulrike Schröder-Schwarz und Frank Köhler

und

Thomas Wagner für die Organisation


08.03.2007